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Genetik (Janning, Knust)

Das Buch ist in die drei Teile „Allgemeine Genetik“, „Molekulare Genetik“ und „Entwicklungsgenetik“ eingeteilt. Im ersten Teil werden Grundbegriffe wie Gene und Genom vorgestellt, Mitose, Meiose und die Grundlagen der Vererbung werden besprochen. Im zweiten Teil werden die molekularen Vorgänge wie Transkription, Translation und Regulation der Genaktivität detailiert erklärt. Im dritten Teil wird schließlich die genetische Regulation der embryonalen Entwicklung erläutert. 

Am Ende jedes Kapitels befindet sich eine Zusammenfassung der Inhalte in Stichpunkten. Diese Übersicht kann man gut verwenden, wenn man nach einem bestimmten Aspekt sucht und wissen möchte, in welchem Kapitel er erklärt wird. Innerhalb der Kapitel gibt es grüne und gelbe Boxen, in denen medizinische Hintergründe oder Methoden näher erklärt werden. Die Abbildungen sind sehr gut beschriftet, jedoch sind sie sehr verstreut angeordnet. Es scheint etwas chaotisch, da sich die Abbildungen manchmal im Textfluss, mit Erklärungen am Rand, manchmal über den Rand hinweg und manchmal nur am Rand befinden, was das Lesen des Textes erschwert und auf Kosten der Übersichtlichkeit geht. 

Das Buch empfiehlt sich dadurch für Studenten, dass es mehr als nur eine Übersicht bietet und oft einen gewissen Anspruch an seine Leser stellt. Im zweiten Teil des Buches werden ausführliche die Aspekte der Bakteriengenetik erläutert. In den folgenden Kapiteln (Replikation, Transkription, Translation) stehen prokaryotische und eukaryotische Varianten in einem Kapitel zusammengefasst. Dies ermöglicht einen direkten Vergleich, erfordert aber ein häufiges hin- und herspringen zwischen prokaryotischem und eukaryotischem Organismus. Es finden sich einige wichtige Erläuterungen, die einem anderen häufig empfohlenen Lehrbuch, „Molekulare Genetik“ von Knippers fehlen, z.B. die Vorstellung von Zinkfinger-Proteinen. Das Buch eignet sich aufgrund seiner leichten Unübersichtlichkeit aber dennoch hohen Detailschärfe, sehr gut als vertiefende Begleitliteratur.

Im Teil „Entwicklungsgenetik“ wird sehr detailliert auf die Entwicklung von Drosophila eingegangen. Das Buch empfiehlt sich hier jedoch nicht für die Studie von anderen Modellorganismen, da diese nur kurz vorgestellt werden. Das Kapitel zur Maus umfasst nur 8 Seiten, der Modellorganismus Hühnchen fehlt völlig. Es werden außerdem Zebrafisch, C. elegans und Arabidopsis vorgestellt. 

Fazit: Ein visuell und inhaltlich etwas anstrengenderes Buch, das aber auf jeden Fall die Lücken füllt, die andere Lehrbücher vorweisen.

Friederike Schlumm